Noten oder Tabulatur – welche Schreibweise ist besser?
Es gibt für Gitarristen zwei Schreibweisen, mit denen Melodien und Akkorde niedergeschrieben und festgehalten werden können: Die Notenschreibweise und die Tabulaturschreibweise. Beide haben Vorteile und Nachteile:
Die Notenschreibweise für Gitarristen
Notenschreibweise – was ist das?
Die Notenschreibweise ist die heutzutage in der Musik Instrumenten- und Stilübergreifend genutzte Art und Weise, Lieder, Melodien und Akkorde aufzuschreiben. Dabei wird das normale Notensystem aus fünf Notenlinien verwendet, mit einem Notenschlüssel und allgemein gültigen Zeichen wie den Noten mit den Notenwerten, die definieren, wie lang ein Ton erklingt, den Pausen, und allerlei Zeichen für Variationen im Klang der Töne.
Vorteile der Notenschreibweise
Ganz klar: Die Notenschreibweise ist Instrumentenübergreifend. Wenn man sie beherrscht, kann man jedes Liederbuch oder Notenheft nehmen, und das Stück spielen. (Mal abgesehen davon, dass man natürlich nicht genug Finger hat, um sämtliche Töne eines Stückes zu greifen, die für ein vierhändiges Piano-Duo geschrieben wurde. Aber auch hier wird man einfach so die Melodiestimme spielen können.)
Es gibt z.B. auch allgemeine Bücher wie das Fakebook of Jazz oder XXX, in denen die Lieder mit ihren Melodien notiert sind, und welches von allen Instrumenten gespielt werden können soll. Hier stehen die Melodien nur in Notenschreibweise drin.
Nachteile der Notenschreibweise
Im Gegensatz zu vielen anderen Instrumenten gibt es auf der Gitarre viele verschiedene Möglichkeiten, den gleichen Ton zu spielen. Jeweils auf unterschiedlichen Seiten in unterschiedlichen Bünden. Ausserdem gibt es viele Gitarrentypische Spieltechniken wie das Bendung, Dive-Bombs oder Flageoletts, die auf keinem anderen Instrument gespielt werden. Für diese Spieltechniken gibt es in der Notenschreibweise keine Zeichen. Und die Notenschreibweise kann auch nicht so einfach die Position der Finger (welche Saite, welcher Bund) definieren.)
Tabulaturschreibweise – was ist das?
Die Tabulaturschreibweise verbildlicht ganz einfach den Gitarrenhals: Es gibt sechs Linien, die für die sechs Gitarrensaiten stehen. Auf diese Linien werden Zahlen geschrieben, die angeben, in welchem Bund die entsprechende Saite gedrückt werden soll. Daneben werden spezielle Symbole verwendet, um die erwähnten gitarrentypischen Spieltechniken zu verdeutlichen.
Vorteile der Tabulaturschreibweise
- Die Tabulaturschreibweise ist ganz einfach zu verstehen. Deshalb eignet sie sich idelal, um z.B. einem Anfänger Akkorde zu notieren oder Melodien aufzuschreiben
- Die Tabulaturschreibweise ist eindeutig. Wenn man sich ein Liederbuch mit den Songs der Lieblingsband kauft, um die Gitarrenparts zu lernen, so möchte man genau erklärt bekommen, was der Gitarrist der Band spielt. Das ermöglicht die Tabulatur, und deshalb sind Tabulaturen auch in allen Songbooks für Gitarristen enthalten.
Nachteile der Tabulaturschreibweise
- Die Tabulaturschreibweise ist auf die Gitarre beschränkt. Wenn ein Stück ausschließlich in Tabulaturschreibweise verfasst ist, kann also nicht mal eben der Saxophonist der Band etwas damit anfangen.
In der Praxis werden Tabulaturen allerdings meist von Noten begleitet – so dass auch andere Instrumente etwas damit anfangen können.